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„Herzschweißen“: Conny Bischofberger über ihr neues Buch

„Herzschweißen“: Conny Bischofberger über ihr neues Buch

Liebe mit 60 ist wie mit 18, nur anders: Conny Bischofberger, Interviewerin und Kolumnistin der „Kronen Zeitung“, hat einen autobiografisch inspirierten Roman darüber geschrieben, wie es ist, sich mit sechzig zu verlieben. Wir haben den Roman „Herzschweißen“ und die Autorin bei unserem Interview kennen gelernt.

Isabella legte eine Hand auf das Herz aus Papier, mit der anderen suchte sie die Stelle, wo sie ihren Herzschlag hörte. Das war das größte Wunder: Dass der Takt des Herzens, wie groß auch immer der Schmerz oder die Trauer war, dass dieser Takt die Menschen immer begleitet. Isabella fühlte, wie alles von ihr abfiel, wie ihr ganz leicht wurde ums Herz und sie hörte minutenlang nur noch seinen Klang.“ (aus „Herzschweißen“ von Conny Bischofberger)

Frau Bischofberger, was war Ihr Impuls, das Buch "Herzschweißen" zu schreiben?

Ein verrückter Sommer, die Lust, eine Geschichte in all ihren Schattierungen zu erzählen und ganz schön viel Mut.

 

Liebesromane gibt es viele, die Hauptdarsteller meist in ihrer Lebensmitte. Was hat Sie dazu bewegt, von der Liebe im Alter zu schreiben?

Naja, ich weiß nicht, ob ich mich mit 60 schon als alt bezeichnen würde (lacht). Liebe hat eben kein Alter. Das ist ja so faszinierend. Egal ob mit 8, 18 oder 80, das Gefühl ist immer hinreißend, ändert alles von Grund auf, und letztlich finden Liebende durch die Suche nach dem anderen sich selbst.So wie Robert Schneider, der den Weltbestseller "Schlafes Bruder" geschrieben hat, "Herzschweißen" erklärt hat: "Ein berührendes Buch, das in kreisenden Bewegungen immer wieder zur selben Frage zurückkehrt: Wer bin ich?"

 

Drei Wörter, die das Verliebtsein im Alter beschreiben?

Leidenschaft, Lebendigkeit, Lebenskraft,

 

Der Titel "Herzschweißen" bietet Interpretationsspielraum. Können Sie näher auf den Titel des Buches eingehen? Oder verraten Sie mir Ihre Interpretation?

Auf den Titel bin ich ein bisschen stolz, weil es dieses Wort bisher nicht gab. Es entstand in den letzten, realen Mails zwischen mir und dem Mann, dem ich so nahe gekommen bin und der mir dann ganz fremd geworden ist. Je nach Seelenzustand, so war meine Erfahrung, interpretiert jeder das Wort anders. Die einen sagen: Mein Gott, Schweißen am offenen Herzen, das muss ein unvorstellbarer Schmerz sein. Andere denken, es ist das Zusammenschweißen zweier Herzen gemeint, die füreinander bestimmt sind. Im Buch bekommt es noch eine ganz andere Bedeutung. Da holt Isabella ihr zerrissenes Herz zurück und schweißt es zusammen. Es hat eine Narbe, aber es gehört wieder ihr.

 

Gibt es im Buch eine Lieblingspassage, die Sie mit unseren LeserInnen teilen möchten?

Meine Lieblingspassage ist auf Seite 62, der 24. Dezember, da liest Christoph Regner Isabellas Weihnachtskolumne. Sie schreibt ihm, dass sie mit blauen Fingern schreibt, gefärbt vom Rotkraut für die Weihnachtsgans. Darauf antwortet er: Meine Frau bereitet auch gerade Rotkraut zu. Isabellas Antwort: Wie schön! Das ist so ein Moment, in dem viele Leserinnen gestaunt haben. Was? Ihr fällt nichts anderes ein als "Wie schön!", wenn sie erfährt, dass er offensichtlich verheiratet ist?

Wie ist das Gefühl, in einem autobiografisch angelehnten Roman die eigene Gefühlswelt, Emotionen und Gedanken mit allen Lesern zu teilen? Normalerweise sitzen Sie ja auf der anderen Seite und Ihre Interviewpartner gewähren Einblicke in ihre Welt.

Ich habe in diesem Buch wirklich sehr viel von mir preisgegeben. Aber das ist okay für mich. Immerhin lebe ich seit Jahrzehnten davon, dass andere mir Einblick in ihre Welt geben, jetzt habe ich das eben einmal umgedreht. Meine Leserinnen und Leser erfahren aber nicht nur viel über mich, sondern auch über den Journalismus und die Liebe zur Sprache. Das ist mir ganz wichtig: Liebesroman ja, aber es ist auch ein Roman über die Liebe zur Sprache. Beides ist ja in der Geschichte auch untrennbar verbunden.

 

Möchten Sie Menschen mit Ihrem Buch Mut machen, sich zu verlieben - egal wie alt sie sind? Oder gibt es eine andere Message für unsere LeserInnen?

Ich hatte nie eine Mission, die habe ich auch nicht, wenn ich für die "Krone" schreibe. Ich will immer nur erzählen. Wenn es spannend ist,humorvoll, feinfühlig, überraschend, relevant vielleicht, wenn es zum Nachdenken anregt, Erinnerungen weckt und Gefühle, dann hatte es einen Sinn.

 

Das Buch ist unter anderem hier erhältlich.

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