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Die Wollweiber

Die Wollweiber

Häkeln für den guten Zweck. Die Wollweiber, das sind die beiden Niederösterreicherinnen Herta Zuber und Monika Nemetz-Roither.

Sie haben das Häkeln für den guten Zweck ins Leben gerufen – und jeder ist eingeladen mitzumachen. Kurz zur Idee: Jede:r die/der möchte, häkelt ein „Fleckerl“ mit 14 x 14 cm – Farbe und Muster sind einem selbst überlassen. Die Fleckerl werden zu den Wollweibern nach Böheimkirchen (NÖ) geschickt, und daraus zaubern die beiden wunderschöne Decken, die dann an Menschen verschenkt werden, die eine Extraportion Wärme und Geborgenheit brauchen können – zum Beispiel die 4-jährige Lisa, die gegen Leukämie kämpft, Burgi aus Tirol, die ihren 101. Geburtstag feierte, oder die Trauerrunde Regenbogental, in der Kinder und Jugendliche lernen, mit Trauer umzugehen. Wir durften ein bisschen hinter die Kulissen blicken und haben den beiden Initiatorinnen des Projekts ein paar Fragen gestellt.

Wie kam es zu der Idee, ein solches Projekt ins Lebenzu rufen und woher kommt der Name?

Herta & Monika: Die Idee entstand am Beginn der Coronazeit. Wir wollten in dieser schwierigen Phase mit der zur Verfügung stehenden Zeit etwas Sinnvolles gestalten – und das auch noch mit unserem Hobby. Der Name WOLLWEIBER ergibt sich erstmals natürlich von unserem Werkstoff Wolle – und der Begriff WEIBER steht (geschichtlich betrachtet) für Geborgenheit, Wärme und Weiblichkeit – Schlagwörter, die auch für dieses Projekt sehr gut passen – denn: wir verschenken Wärme und Geborgenheit in Form von bunten Decken!

Beschreibt bitte kurz die Vorgehensweise, wie euerProjekt funktioniert.

Anfangs haben wir den Freundeskreis animiert, hier mitzumachen, dann kamen Medienberichte und das Ganze wurde zu einem riesigen Projekt in kürzester Zeit! Es wurden Wollfleckerl in einer bestimmten Größe gesammelt und dann zu bunten Wolldecken vollendet. Diese wurden dann an diverse soziale Einrichtungen verschenkt, aber auch an Einzelpersonen, die gerade eine schwere Zeit erleben.

Wie können andere mitmachen oder wie konnte man bis jetzt mitmachen? (Gilt der Aufnahmestopp nach wie vor?)

Bis Ende 2023 (nach 4 Jahren Wollweibern) haben wie eine Erfolgsbilanz von über 400.000 ver schenkten Fleckerln zu verzeichnen. Man kann ohne Übertreibung sagen, dass dieses Projekt explodiert ist. Sehr vielen Menschen konnten wir damit Freude schenken. Weit über 1.000 Wollweiber haben zu diesem Mega-Erfolg beigetragen – auf diesem Weg möchten wir nochmals ein großes DANKE aussprechen. Nachdem aber unser Lager übervoll war, die Verwaltung und Koordination neben dem Brotberuf statt finden mussten, hat das Projekt eine gewisse „Übermacht“ bekommen. Daher mussten wir auch den Aufnahmestopp ausrufen. JETZT ist es an der Zeit, dass diese Idee von jeder interessierten Person/Gruppe (es gibt bereits einige davon) übernommen wird und im regionalen Umfeld weiter aktiv bleibt.

Handarbeit galt lange Zeit ja eher als „Oma-Sache“. Hat sich dieser Trend mittlerweile geändert? Wie sind eure Erfahrungen?

Der Großteil der Wollweiber befindet sich bestimmt bereits in der „Freizeit-Phase“, also der Pension. Wir konnten aber auch feststellen, dass sehr viele junge Personen daran teilnahmen, sowie auch einige Männer. Wir können auch beobachten, dass der Handarbeitstrend auch viele junge Leute wieder vermehrt erreicht. Das Kreative, verbunden mit einem sozialen Projekt, kommt bei den Menschen sehr gut an.

Welches Feedback zum Projekthabt ihr von den Menschen erhalten?

Das überaus positive Feedback kann in einzelnen Sätzen nicht zusammengefasst werden. Wir bedanken uns ganz herzlich für eine Fanpost, die einen XL-Karton zum Überfüllen bringt. Ganz besonders in den Vordergrund zu rücken ist die Tatsache, dass die ganzen Wollweiber das ohne Entgelt, dafür aber mit großer Freude umgesetzt haben. Auf der einen Seite war die Freude über das sinnvolle Tun, auf der anderen Seite die Freude über ein buntes, geschenktes Meisterwerk in Form von bunten Wolldecken. Jedes Stück ein Unikat – pro Decke kann man mit ca. 70 Arbeitsstunden rechnen. Ein Ausmaß, das schwer in Worte gefasst werden kann.

Wie fühlt man sich, Initiatorin eines sozialen Projekts zu sein?

Wir sind stolz darauf, dass diese Idee so großen Anklang fand. Niemand von uns hatte mit diesem Mega-Erfolg gerechnet. Es freut uns ganz besonders, dass es immer noch sehr viele Menschen gibt, die das Herz am rechten Fleck haben, und viele davon in Eigenregie diese Wollweiber-Idee weiterleben lassen.

Habt ihr noch weitere Ideen für ähnliche Projekte?

Ideen hätten wir genug – aber es muss auch umsetzbar sein. Auch wir beide bleiben der Wollweiber- Idee treu und werden weiterhin im regionalen Umfeld tätig sein. Unser größter Wunsch ist es, dass diese Wollweiber-Idee auch in Zukunft von vielen aktiven Menschen selbstständig weitergetragen wird, um so unsere Welt ein bisschen bunter zu machen.

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