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Zu Hause alt werden

Zu Hause alt werden

Mit dem Älterwerden mischt sich oft früher oder später das Thema Pflege dazu. Viele Menschen wünschen sich, im bekannten Umfeld, bei der Familie alt zu werden.

Während die einen sich in einer Pflege- und Betreuungseinrichtung gut aufgehoben fühlen, wünschen sich viele ältere Menschen, ihren Lebensabend in vertrauter Umgebung, also zu Hause, zu verbringen. Sofern dies vom Pflegebedarf her möglich ist, können Angehörige, mobiles Pflegepersonal oder 24-Stunden PflegerInnen die Pflege zu Hause übernehmen. Die Corona-Pandemie hat den Wunsch vieler Menschen zur Pflege zu Hause weiter verstärkt – Besuchsverbote oder -einschränkungen in Pflegeeinrichtungen haben ihres dazu beigetragen.

 

Pflegefall, was nun?

So lange wie möglich selbstständig und selbstbestimmt leben können – das wünscht man sich. Aber es gibt Faktoren, die das irgendwann vielleicht nicht mehr möglich machen. Tritt nun ein Pflegefall ein, gibt es hier eine kleine Checkliste für Angehörige, um die Pflege zu Hause zu ermöglichen:

 

● Pflegebedarf

 

» Umfang der benötigten Unterstützung festlegen

» Hauptverantwortlichen bestimmen

» Gespräch mit allen Angehörigen, wer welche Bereiche übernehmen oder Unterstützung anbieten kann

» Wenn nötig, nächtliche Betreuung organisieren » Bei Bedarf Pflegebereiche an professionelle Pflegedienstleister übergeben

» Bei Bedarf 24-Stunden-Hilfe beauftragen.

 

● Finanzen & Recht

 

» Pflegegeld beantragen

» Rezeptgebührenbefreiung beantragen

» Eventuelle Anschaffungen im Haus/in der Wohnung, die die Pflege ermöglichen oder erleichtern

» Informieren über Pflegekarenz und Pflegeteilzeit

» Vorsorgevollmacht bzw. Patientenverfügung machen, um z. B. bei Krankenhäusern und Ärzten Auskünfte zu bekommen

» Über Zuschüsse informieren, wenn z. B. die Wohnung barrierefrei umgebaut werden muss.

 

● Häusliche Situation

 

» Barrierefreiheit in der Wohnung bzw. im Haus

» Badezimmer an die Bedürfnisse anpassen, eventuell barrierefreie Dusche statt Badewanne

» Breitere Türen für RollstuhlfahrerInnen

» Wo notwendig, Haltegriffe anbringen

» Bei Mietwohnungen Rücksprache mit dem Ver - mieter, ob bauliche Veränderungen erlaubt sind.

 

● Mögliche Hilfsmittel für die Pflege zu Hause

 

» Rollstuhl, Elektro-Rollstuhl oder Elektromobil

» Toilettenstuhl

» Toilettensitzerhöhung

» Treppenlift

» Pflegebett oder Spezialmatratze

» Patientenlift

» Rollator

» Badewannenlift

» Badewannen- oder Duschsitze

» Hausnotrufsystem

» Hilfsmittel zum Verbrauch: Pflegehandschuhe, Desinfektionsmittel, Windeln etc.

 

● Eigene Verfassung

 

» Gegenüberstellung: Wie viel Pflege ist notwendig? Und wie viel Zeit kann ich in die Pflege investieren?

» Bin ich der Pflege physisch und psychisch gewachsen?

» Kann oder möchte ich die Hygienepflege und das Waschen des Angehörigen übernehmen?

» Eventuell Pflegekurs besuchen

Für Angehörige kann die Pflege zu Hause – je nach Intensität – zur großen Herausforderung werden. Die eigene Freizeit kommt eventuell zu kurz, man hat weniger Zeit für Partner, Kinder oder Enkelkinder, und die eigene Spontanität geht weitgehend verloren. Auch die Beziehung zwischen Pflegebedürftigen und Pflegeperson kann sich drastisch ändern, denn Menschen verändern sich oft mit einer Krankheit, bekommen Depressionen oder werden bei Demenz „sonderbar“. Unter www.oesterreich.gv.at/themen/soziales/ pflege finden pflegende Angehörige wichtige Informationen und Hilfestellungen.

 

Qualitätssicherung in der häuslichen Pflege

Hervorzuheben ist, dass das Sozialministerium als unterstützende und qualitätssichernde Maßnahme die „Qualitätssicherung in der häuslichen Pflege“ ins Leben gerufen hat. Im Rahmen eines Hausbesuches von einer diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegeperson wird die konkrete Pflegesituation anhand eines standardisierten Situationsberichtes erhoben. Schwerpunkt dieser Aktion ist es, oftmals bestehende Informationsdefizite durch praxisnahe Beratung zu beheben und damit zur Verbesserung der Pflegequalität beizutragen. Es besteht auch die Möglichkeit, einen solchen kostenlosen Hausbesuch auf Wunsch hin anzufordern. Näheres unter www.sozialministerium.at/Themen/Pflege/Qualitaetssicherung

 

Angehörigengespräch

Tatsache ist, dass pflegende Angehörige oft psychisch belastet sind. Jenen Angehörigen, die beim Hausbesuch durch eine diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegeperson angegeben haben, psychisch belastet zu sein, wird das Angehörigengespräch angeboten. Dieses wird von PsychologInnen durchgeführt. Das Angehörigengespräch kann auf Wunsch hin telefonisch unter 05 08 08 - 2087 angefordert werden. Dieses Angebot ist ebenfalls kostenlos.

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